Die Konferenz für erneuerbare Wärme

34. Symposium Solarthermie und Innovative Wärmesysteme

14.-16. Mai 2024 | Kloster Banz, Bad Staffelstein

Grußwort des Fachlichen Leiters 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Fachkolleginnen und Fachkollegen,

die Wärmewende als Abkehr von kohlenstoffgebundener Energieversorgung hin zu CO2-freien und erneuerbaren Energiequellen ist ökonomisch wie ökologisch notwendig. Dazu braucht es Lösungen, die kurzfristig und nachhaltig den Wärmesektor defossilisieren und weitgehend dekarbonisieren.

Auf technologischer Ebene können wir dieses Ziel mit innovativen Wärmesystemen erreichen. Für den Umbau der Energieversorgung müssen neben den technischen Möglichkeiten auch die Marktbedingungen angepasst werden. Wärmetransformationspläne, das Gebäudeenergiegesetz in Deutschland, Bebauungspläne, Bauordnungen, die Subvention, Zollregelungen und staatliche Rettung von Kohle-, Gas- und Ölversorgung und viele weitere wirtschaftspolitische Maßnahmen definieren dabei die Geschwindigkeit und Richtung. Transparenz über Leistungsfähigkeit, situationsbezogene Umsetzbarkeit und das Zusammenspiel der einzelnen “Steinchen” ergeben dann ein Mosaik, das Lösungswege abbildet.

Methodisches Vorgehen und faktenbasierte Diskussion sind innerhalb des Innovationssystems dabei für eine nachhaltige Lösung essenziell. Alle relevanten Akteure müssen beteiligt sein, – nur gemeinsam können wir diese Chance für eine gestärkte ökonomische Zukunft erfolgreich nutzen. Das Symposium trägt dazu seit 33 Jahren ein gutes Stück bei.

Die Nutzung der Sonnenenergie zur Wärmegewinnung ist eine äußerst effiziente und umweltfreundliche Methode, um unseren Bedarf an Wärmenergie zu decken. Dabei kann sie kombiniert mit bestehenden fossil befeuerten Heizungsanlagen sofort eine deutliche Reduktion der emittierten Treibhausgase bewirken. Kombiniert mit Wärmepumpen ergibt sich auch nach dem fossil fade out eine hohe lokale Versorgungssicherheit und Entlastung der Netze und ermöglicht eine sinnvolle Sektorkopplung.

Die Integration der Solarthermie in Wärmenetze und die Kombinationsmöglichkeiten mit Überschussstrom-Nutzung und Wärmepumpen zur Bewirtschaftung von thermischen Großspeichern eröffnen ein zwar komplexes, aber auch hoch wirksames Potenzial der CO2-freien netzgebundenen Wärmeversorgung.

Insbesondere wo Flächen knapp sind, können durch die Kombination von Photovoltaik und Solarthermie in hybriden PVT-Kollektoren Flächen sehr effizient bewirtschaftet werden. Kombiniert man zudem Wärmepumpen mit PVT-Kollektoren, ergeben sich lokal weitere Vorteile sowie eine zusätzliche Option zur flächendeckenden Verbreitung von innovativen Heizungslösungen.

Unser Symposium bietet die Möglichkeit, Fortschritte in der Solarthermie und den erneuerbaren Heizungssystemen zu teilen, voneinander zu lernen und neue Wege für die Zukunft zu erkunden. Die Vielfalt der vertretenen Fachleute, Unternehmen und Forschungseinrichtungen verspricht eine reiche Bandbreite an Perspektiven und Erkenntnissen, die uns helfen werden, die Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung zu meistern.

Die Entwicklung innovativer Wärmesysteme ist von entscheidender Bedeutung, um die Leistungsfähigkeit der Solarthermie weiter auszubauen. Dabei geht es nicht nur um die effiziente Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme, sondern auch um die Integration der Systeme in bestehende Infrastrukturen durch Digitalisierung und die Schaffung intelligenter Speicher- und Steuerungssysteme. Es sind Lösungen gefragt, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sind und den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft gerecht werden.

Ich bin zuversichtlich, dass dieses Symposium dazu beitragen wird, den Austausch von Ideen und das Knüpfen neuer Partnerschaften zu fördern. Es bietet die Plattform, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die die Energiewende weiter vorantreiben und die Marktdurchdringung erneuerbarer Wärmesysteme erhöhen. Wir können die Chancen nutzen, die sich aus neuen Technologien, Materialien, Konzepten und Systemintelligenz ergeben, um die Effizienz, Zuverlässigkeit und Attraktivität weiter zu steigern.

Ich möchte allen Referent*innen und Aussteller*innen danken, die ihre Forschungsergebnisse, Erfahrungen und Innovationen mit uns teilen. Ihre Beiträge sind von unschätzbarem Wert und bilden das Herzstück dieses Symposiums. Ich ermutige alle Teilnehmenden, aktiv zu diskutieren, Fragen zu stellen und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Durch einen offenen Dialog und den Austausch von Best Practices können wir gemeinsam das volle Potenzial ausschöpfen.

Sie werden sehen, Kloster Banz liefert einen außergewöhnlichen und wunderbaren Rahmen dafür.

Abschließend möchte ich den Kolleginnen und Kollegen des Organisationskomitee meinen herzlichen Dank aussprechen. Euer Engagement und Eure harte Arbeit haben dazu beigetragen, dieses Symposium zu einer bedeutenden Veranstaltung in der Branche der Erneuerbaren Energien zu machen.


Mit sonnigen Grüßen
Dr. Korbinian Kramer
Fraunhofer ISE, Freiburg